Der Regionalspielausschuss (RSA) Nordost tagte zum Abschluss der Saison 2021/2022
Am 11. Juni 2022 kam der Regionalspielausschuss (RSA) Nordost unter der Leitung seines Vorsitzenden Uwe Näthler zur turnusgemäßen Saisonabschlusstagung in Fredersdorf bei Berlin zusammen. Mit Blick auf die zurückliegende Saison gab es neben einer überwiegend positiven Bilanz auch zwei folgenreiche Vorkommnisse.
Zum einen betrifft es die Frauenmannschaft des KSC Asahi Spremberg. Das fünfmalige Nichtantreten zu den Punktspielen der Regionalliga wurde vom Staffelleiter jeweils mit 0:3 (0:75) gewertet. Diese Entscheidung wurde inzwischen durch die Spruchkammer des DVV bestätigt. Auf dieser Homepage ist am 13. Februar 2022 über den Vorgang ausführlich informiert worden, so dass darauf hier nicht noch einmal näher eingegangen werden muss.
Zum anderen geht es um die Männermannschaft von TKC Wriezen, die auf einstimmigen Beschluss des RSA keine Zulassung zur Regionalligasaison 2022/2023 erhält und somit nicht mehr in der Regionalliga ist. Über diesen Beschluss ist Wriezen durch den RSA-Vorsitzenden inzwischen schriftlich informiert worden. Zum Hintergrund in gebotener Kürze: Nach wie vor liegt von Wriezen kein rechtsverbindlicher Spielrechtsantrag vor. Fotokopien per Einschreiben, wie Wriezen meint, sind dafür nicht maßgebend. Die Rechtsvorschrift, dass in jedem Fall ein „rechtsverbindlicher Spielrechtsantrag im Original“ vorliegen muss, worüber Wriezen in Kenntnis gesetzt wurde, ist dem RSA-Vorsitzenden auch auf Nachfrage vom Bundesspielwart noch einmal bestätigt worden. Hinzu kommt, dass von Seiten des Vereins auch keine Erklärung zur Einhaltung der „allgemeinen Voraussetzungen für die Teilnahmeberechtigung“ gibt. Diese Forderung des RSA ist aufgrund der vorjährigen einmaligen Ausnahmegenehmigungen (wegen fehlender unterklassiger zweiter Mannschaft des Vereins sowie wegen eines fehlenden zugelassenen Trainers) zwingend notwendig. Auch das ist Wriezen bekannt. Denn nach den gültigen Regeln darf eine solche Ausnahmegenehmigung nicht noch einmal für die direkt nachfolgende Saison, sondern erst wieder nach drei Jahren erteilt werden.
Die Männer- und Frauen-Staffel
für die Saison 2022/2023
Die Entscheidung im Falle von TKC Wriezen hat zur Folge, dass der USV Halle Volleys als ursprünglich vierter Absteiger bei den Männern auch in der Saison 2022/2023 in der Regionalliga verbleiben kann. Die Absteiger neben Wriezen sind DJK Westen 23 Berlin sowie die beiden Neulinge Cottbuser VV und Elsterwerdaer SV 94. Bei den Frauen müssen neben Spremberg auch WSG Reform Magdeburg, Marzahner VC und VC Bitterfeld-Wolfen die Regionalliga verlassen. Nicht dabei ist der sechstplatzierte VC Olympia Berlin II, der für die Dritte Liga Nord gemeldet hat.
Ein besonders tragischer Abstiegsfall ist das Männerteam von CV Mitteldeutschland. Von 2007 bis 2016 spielte der Verein noch in der 1. Bundesliga und wurde danach dreimal in Folge (2017, 2018 und 2019) Meister in der 2. Bundesliga Nord, verzichtete aber vornehmlich aus finanziellen Gründen auf einen Wiederaufstieg. In der wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Zweitligasaison lag CV Mitteldeutschland auf dem zweiten Platz. Im Frühjahr 2020 zog sich die Mannschaft schließlich freiwillig aus der zweithöchsten deutschen Spielklasse zurück und wechselte in die Dritte Liga Nord. Damals kündigte man an, „im Nachwuchsleistungsstützpunkt des Landes Sachsen-Anhalt Jugendliche für den Spitzensport auszubilden und ihnen eine Perspektive in der eigenen Mannschaft zu bieten. Der freiwillige Rückzug sollte nicht die Zielstellung beeinflussen, Bundesliga-Volleyball in der Region zu etablieren.“
Ein zugegeben anerkennenswertes Vorhaben. Doch davon ist man in Mitteldeutschland inzwischen weit entfernt. Mit Abschluss der Saison 2021/2022 in der Dritten Liga Nord kam CV Mitteldeutschland in der Abstiegsrunde nicht über einen vorletzten Platz hinaus und muss damit in die Regionalliga Nordost absteigen. Vom einstigen Erstbundesligisten bis in die Viertklassigkeit – einen solchen "freien Fall" hätte man noch vor Jahren in Spergau wohl nicht für möglich gehalten!
Erfreulich ist der Umstand, dass mit der TSGL Schöneiche II (Männer) und Berliner Volleyballverein Vorwärts (Frauen) beide Regionalmeister ihr Aufstiegsrecht in die Dritte Liga Nord wahrnehmen. Die beiden mit je elf Mannschaften besetzten Regionalligastaffeln für die Saison 2022/2023, die am 18. September 2022 gestartet wird, sehen nach Lage der Dinge folgendermaßen aus:
Regionalliga Männer
(in Klammern Platzierung Saison 2021/2022)
CV Mitteldeutschland (Absteiger/12. DL Nord)
SV Schulzendorf (Absteiger/13. DL Nord)
SG Prieros / Königs Wusterhausen (2. RL)
Berliner TSC (3. RL)
SG Rotation Prenzlauer Berg (4. RL)
VfK Berlin-Südwest (5. RL)
Burger VC 99 (7. RL)
USV Halle Volleys (8. RL)
VSG Einheit Rüdersdorf (Aufsteiger/2. Berlin-Liga)
BSV Rot-Weiß Schönow (Aufsteiger/2. Brandenburg-Liga)
PSV 90 Dessau Volleys II (Aufsteiger/3. Landesoberliga Sachsen-Anhalt)
Regionalliga Frauen
(in Klammern Platzierung Saison 2021/2022)
USV Halle Hurricanes (Absteiger/10. DL Nord)
USC Magdeburg (Absteiger/12. DL Nord)
TSV Berlin-Wedding (2. RL)
VfK Berlin-Südwest (3.RL)
TSV Rudow 1888 (4. RL)
SV Braunsbedra (5. RL)
VC Blau-Weiß Brandenburg (7. RL)
SG Rotation Prenzlauer Berg II (8. RL)
BBSC Berlin III (9. RL)
Berliner VV II (3. Berlin-Liga)
SV Energie Cottbus (1. Brandenburg-Liga)
Erfreuliche Schiedsrichter-Bilanz
und Rückzahlung an die Vereine
Hervorzuheben ist aus den weiteren Berichten der RSA-Mitglieder insbesondere die Bilanz, die André Zander als Regionalschiedsrichterwart ziehen konnte. Dabei verwies er auf das Interview vom 24. März 2022 auf dieser Homepage. Denn trotz der Probleme, die die Pandemiezeiten ausgelöst hatten, waren insgesamt 74 verschiedene Schiedsrichter und Beobachter in der Regionalliga Nordost und bei Heimspielen der nordostdeutschen Mannschaften in der Dritten Liga Nord im Einsatz. Das sei – allein statistisch betrachtet – eine Rekordzahl. Die hohe Einsatzbereitschaft und große Herausforderung für die Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen wurde am Saisonende auch mit einem einmaligen kleinen Präsent belohnt, das von den Unparteiischen auch dankbar angenommen wurde.
Die Kassenberichte des Regionalspielausschusses und des Regionalschiedsrichterwarts ergaben hier wie dort einen erfreulichen Überschuss. Zum Überschuss der Schiedsrichterkasse wurde durch den RSA einstimmig entschieden, dass den Regionalligamannschaften bei den Frauen und Männern jeweils ein Betrag in Höhe von 200 Euro zurückerstattet wird. Der Rest soll für die Ausstattung der Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen verwendet werden.
Auf der RSA-Saisonabschlusstagung standen turnusgemäße auch drei Wahlen an. Jeweils einstimmig wurden Dr. Albrecht Pfefferkorn als Stellvertreter des Regionalspielwarts, Daniela Raßmann als Staffelleiterin Männer und André Zander als Regionalschiedsrichterwart wieder gewählt.
Auslosung der Halbfinalpaarungen
des Regionalpokals Nordost am 9. Oktober
Wie immer zur RSA-Tagung am Saisonende erfolgte auch diesmal wieder die Auslosung der Halbfinalpaarungen für den Regionalpokal Nordost. Am 9. Oktober 2022 treffen aufeinander:
Männer
Gastgeber SV Preußen Berlin (DL Nord) – Pokalsieger Sachsen-Anhalt
SC Potsdam (DL Nord) – Pokalverteidiger SV Lindow-Gransee (2. BL Nord)
Frauen
Pokalverteidiger BBSC Berlin (2. BL Nord) – Gastgeber Pokalsieger Sachsen-Anhalt
Berliner Volleyballverein Vorwärts (DL Nord) – SV Energie Cottbus (RL Nordost)
Jürgen Holz,
ehemaliger Regionalpressewart und RSA-Ehrenmitglied